Frankreich wollte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges das Saarland aus dem Deutschen Reich herauslösen. Aufgrund des Widerstandes der restlichen Alliierten einigte man sich auf einen
Sonderweg für das Saarland. 1947 wurde das Saarland autonom. Es wurde in einer Zoll- und Wirtschaftsunion mit Frankreich verbunden.
Dadurch kam es auch bei den Kfz-Kennzeichen zu einem Sonderweg.
Zuerst wurden kurzzeitig weiße Kennzeichen mit schwarzen Buchstaben und Ziffern eingeführt. Der Code für das Saarland war dabei SA. Eine so kurz nach dem Krieg hochbelastete
Buchstabenkombination. Diese Schilder wurden allerdings nur von Juni 1945 bis Ende 1945 ausgegeben.
Danach gab es wie auch in der französischen Zone rote Kennzeichen mit schwarzen Buchstaben und Ziffern.
Hinter dem Code für das Saarland gab es einen zweistelligen Zifferncode für den jeweiligen Landkreis.
Die Codes lauteten wie folgt:
01
|
Homburg
|
06
|
Saarlautern / Saarlouis
|
02
|
Merzig
|
07
|
St. Ingbert
|
03
|
Ottweiler
|
08
|
St. Wendel
|
04
|
Saarbrücken (Stadt)
|
09
|
Saarburg (?)
|
05
|
Saarbrücken (Kreis)
|
|
|
|
Der Code für Saarburg ist nicht sicher. Der Landkreis Saarburg war nur in der Zeit von 1946 bis 1947
Bestandteil des Saarlandes. Bei Bildung des autonomen Saarlands wurde dieser Landkreis dem Land Rheinland-Pfalz zugeordnet.
Ab 1949 wurde dann das Kennzeichensysten erneut geändert. Das Saarland Kennzeichen französischer Machart und den Code OE, der keine besondere Bedeutung hatte.
Die oben genannten Code blieben grundsätzlich erhalten. Näheres steht in der Tabelle unten. Nachfolgend zwei Schilder aus dieser Serie, die sich in meiner Sammlung befinden.
Dieses Schild kommt aus dem Landkreis Saarbrücken. Entscheidend für die Zuordnung ist die 4. Weil der
einstellige Landkreiscode nicht reichte wurde weitere vergeben. Für Saarbrücken (Landkreis) neben 04 auch 14, 24, 34 etc. Diese Vorgehensweise galt auch für die anderen Landkreise.
Hier noch ein seltenes Stück aus der Stadt Saarbrücken (Code 15). Durch den Hinweis eines Oldtimer-Kenners habe ich erfahren, dass das Loch nicht für die Kurbel zum Starten des Fahrzeugs,
sondern für die Kennzeichenbeleuchtung war. Deshalb handelt es sich wahrscheinlich um ein hinteres Schild.
Die Landkreiscodes der 1949er Serie im Einzelnen:
1, 11, 21 ...
|
Homburg
|
5, 9, 15, 25 ...
|
Saarbrücken (Stadt)
|
2, 12, 22 ...
|
Merzig
|
6, 16, 26 ...
|
Saarlouis
|
3, 13, 23 ...
|
Ottweiler
|
7, 17, 27 ...
|
St. Ingbert
|
4, 10, 14, 24 ...
|
Saarbrücken (Landkreis)
|
8, 18, 28 ...
|
St. Wendel
|
|
Zum 1. Januar 1957 wurde das Saarland in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert. Zum 1. Januar
1959 verloren die saarländischen Kennzeichen ihre Gültigkeit. Die saarländischen Landkreise bekamen daraufhin Kennzeichen des bundesdeutschen Kennzeichensystems.
Leider fehlen mir noch Schilder der beiden oben erwähnten ersten Systeme des Saarlandes. Wer so etwas anzubieten hat, den bitte ich um Kontaktaufnahme.
Einige interessante Einzelheiten zu den saarländischen Kennzeichen können sie auf der Seite www.saar-nostalgie.de
nachlesen
Anregungen / Tips / Kommentare / Angebote? Dann schickt mir ein e-mail
ralf@hegis.de
|